



Vortrag im Rahmen des DGS-Kongress "Transformationen - Zeichen und ihre Objekte im Wandel"
An allen Plätzen und in allen Ecken der Stadt gibt es Schilder. Schilder bilden die typografische Landschaft und visuelle Kultur im öffentlichen Raum. Sie reflektieren die Geschichte der Stadt. Doch die historische Schildkultur steht vor der Gefahr des Verschwindes. Durch die rasante wirtschaftlichen Entwicklung wird traditionelle Altbausubstanz in chinesischen Altstadtvierteln zum Opfer von Abbrucharbeiten. Das Alte muss dem Neuen weichen. Das ist insbesondere in den Megametropolen Chinas, wie Peking, Shanghai und anderen Agglomeration der Fall. In der Begeisterung des schnellen wirtschaftlichen Wandels und Fortschrittes haben die Menschen kaum Zeit zu verstehen wie Schilder das Gemeinschaftsgefühl und die kollektive Identität der Menschen verkörpern.
Dieser Artikel《Das Schild – Eine kulturelle Beobachtung in der urbanen Öffentlichkeit》untersucht die historischen Schilder in chinesischen Agglomerationen welche nicht nur als kommerzielle, orientierende und informierende Reklame, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaftes des öffentlichen Raumes sind.
Der berühmte chinesische Schriftsteller MAO Dun hat in seinem Werk 《ZI YE》(子夜)die Schilderkultur in Shanghai der 1930er Jahren beschrieben: “Light, Heat, Power!”. Die Schilder sind visuellen Zeichen als Zeitzeugen der urbanen Geschichte in Shanghai und haben den Modernisierungs- und Reformierungsprozeß von Kapital und Macht begleitet. Durch die Schilder im öffentliche Raum hat der physische Raum eine Metamorphose zu einem Ort durchgemacht welcher bei Betrachtern kollektive Erinnerungen prägen kann.
Keywords: Schild | Städtischer Raum | visuelle Kultur | Urbanisierung